
Hier verkostet der Weinschmecker. Er bewertet, lobt und kritisiert, was ihm auf die Zunge kommt und er veröffentlicht im Weinblog auszugsweise seine Degustationsnotizen und Weineindrücke sowie seine Weinerlebnisse auch außerhalb des Rheingaus.
2013 Landwein Rhein Riesling trocken – kernig, gute Säure
2013 Pinot Blanc trocken – sehr gut, fest, hohe Rebsortentypizität
2013 Pinot Noir Rosé trocken – Bonbonfarben, nicht mein Geschmacksbild
2013 Rheingau Riesling Kabinett trocken – Spaßwein, hohe Trinkfreude, rassig
2013 Rheingau Riesling Spätlese – geschliffene Süße
Aus der Vorprobe zur Subskription Großes Gewächs
2013 Hattenheim Nussbrunen GG – typisch Nussbrunne, dicht, komplex, voll
2013 Hattenheim Wisselbrunnen GG – elegant, geschliffen, feinfruchtig
2013 Rüdesheim Berg Rottland GG – kühle Aromatik, guter Zug, dicht
2013 Rüdesheim Berg Schlossberg GG – explosiv, imposant, exzellent
Sohns, Geisenheim
2013 Kläuserweg QbA trocken „elegance“ - frisch, fruchtig, elegant
2011/ 2012 Kläuserweg 1. Gewächs trocken – an diesen beiden Weinen lässt sich vortrefflich der Unterschied der beiden Jahrgänge und die fortgeschrittene Reife der 2011er studieren… die Straußwirtschaft ist wie gewohnt einen Besuch wert, die Küche vorzüglich !
Chat Sauvage, Johannisberg
2010 Pinot Noir Rosé – welcher andere Rheingauer Rosé reift so gut ???
2012 Chardonnay „Clos de Schulz“ – exzellent, der Beste im Rheingau!
2010 Drachenstein Spätburgunder – für den eher schwachen Jahrgang sehr gut
2007 Lorcher Kapellenberg – hochreif, Braunton im Glas, im Geschmack 1a
dazu gibt es leckere Gerichte wie die Nudeln aus dem Parmesanlaib !
Jakob Jung, Erbach
2013 JUNGe Edition – in der Säure spitz, im Mund ein Leichtgewicht, Sommerwein
2012 Steinmorgen Riesling Alte Reben feinherb VDP 1. Lage – sehr süffig, stoffig
Heinz Nikolai, Erbach
2013 Schönhell Kabinett trocken – sehr fruchtig, gut
2012 Alte Reben feinberb – gut
Egert, Hattenheim
2013 Mittelheimer St. Nikolaus Kabinett trocken – ausdruckslos, ohne Balance
2012 Mittelheimer St. Nikolaus Kabinett halbtrocken – Fehltöne, ohne Harmonie
Ress, Hattenheim
2013 Rheingau Riesling Kabinett trocken – Spaßwein, Trinkfreude, rassig
2013 Rheingau Riesling Spätlese – geschliffene Süße
Die „Ressschänke“ ist ein neuer Höhepunkt während der Schlemmerwoche. Nicht nur wegen der Weine, die seit 2012 deutlich an Klasse zugelegt haben, sondern vor allem auch wegen der Spitzenküche von Gabi Würtz – ein Muss!
In der Kiedricher Klostermühle ist die 28. Rheingauer Schlemmerwoche offiziell von einer Runde von VIPs und Ehrengästen eröffnet worden. Ein wenig schleierhaft blieb, warum das dafür ausgewählte Weingut nicht zum Kreis der knapp 100 Schlemmerwochenteilnehmer zählt… Nun gut, die positive Überraschung des Abends: Das musikalische Duo Café Chez Nous mit starker Musik dank Saxophon und Kontrabass!
Weingut Klostermühle
2012 Kabinett trocken Alte Reben – viel Zitrone, spitze Säure, wenig harmonisch
Weingut Diefenhardt, Martinsthal
2012 Rothenberg Riesling trocken – sehr stoffig
1971 Langenberg Riesling Spätlese – bernsteinfarben, hochfeine Firne
1970 Rauenthal Burggraben Spätlese – wow…. so was Tolles aus 1970 ? Hammer!
1969 Pfaffenberg Auslese – sehr nobel, hochfein, elegant, perfekt gereift, gute Säure
1975 Langenberg Auslese – klasse
2012 Spätburgunder „S“ – sehr würzig, viel Holz, braucht noch Zeit
2012 Langenberg Riesling Großes Gewächs – guter Zug
Weingut Schönleber-Blümlein, Winkel
2013 Winkeler Hasensprung Riesling Kabinett trocken – exzellente Fruchtbombe!
Weingut Alois Dahn, Oestrich-Winkel
2012 Winkeler Hasensprung Riesling Kabinett trocken – guter Zug, geradlinig
Louis Latour (Maison)
2010 Chassagne Montrachet 1er Cru – hochpreisig, aber Trinkfreude will nicht wirklich aufkommen, sehr holzlastig, rauh und ruppig
Stefan Keßler hat die wohl stimmigste und beste Kollektion der vergangenen Jahre vorgelegt. Die Qualitäts- und Kabinettweine wirken frischer, reintöniger und trinkfreudiger als in der Vergangenheit. Im Sortiment hat erfreulicherweise mehr kühle, klare Aromatik Einzug gehalten. Und der Schoppen ist die absolute Wucht! Allerdings sind die Weine jetzt moderner als die sehr traditionelle Struktur des Sortiments, das ganz auf die offenbar sehr konventionellen Wünsche der Kunden ausgerichtet ist.
2013 Wildsau QbA trocken 1L – intensiv, langer Nachhall, genialer Spasswein !
2013 Rödchen QbA trocken – für echte Trockentrinker, sehr geradlinig und ehrlich, gut!
2013 Wildsau Kabinett trocken und halbtrocken – sehr süffig-saftig und freudvoll
2013 Sonnenberg Spätlese trocken – elegant, aber es fehlen Kraft und Stoffigkeit
2013 Stefan K. Riesling – säurearmer Schmeichler, gut balanciert, Frauenversteher !
2013 Riesling Selection feinherb – voll, kräftig, würzig, gut, kleines Bitterschwänzchen
2013 Spätburgunder Rosé feinherb – leider nicht mein Wein (so wie der halbtrockene Rotwein…!)
2013 Langenberg Kabinett süss – sehr gut, süffig, stoffig, elegant
2011 Spätburgunder Barrique – kurz nach der Füllung, muss die Balance noch finden !
Tesch verlässt VDP
Wow, was für eine Überraschung. Nahe-Spitzenwinzer Martin Tesch verlässt mit seinem Weingut den VDP …. zur Begründung heißt es lapidar, die Ziele des VDP und das Konzept von Weingut Tesch hätten sich in den letzten Jahren auseinander entwickelt..., da steckt aber ohne Zweifel mehr dahinter…!
Weinbaustandortviewer
Für Weinliebhaber, Terroirfreaks und Winzer hat das Landesamt für Umwelt und Geologie sein kartenbasiertes Informationssystem überarbeitet und mit aktualisierten Daten ausgestattet… da lohnt ein Besuch: http://weinbaustandort.hessen.de
Schlemmerwoche beginnt
Vom 25. April bis 4. Mai findet in diesem Jahr mit knapp 100 Teilnehmern die Rheingauer Schlemmerwoche statt. Ein Muss!
„Rotschiefer“ nicht schützbar
Winzer dürfen ihren Wein nach der geologischen Herkunft bezeichnen, auch wenn der Name schon mal geschützt wurde… das hat das Koblenzer Oberlandesgericht (Az.: 6 U 750/13) in einem jahrelangen Streit zwischen Winzern von der Mosel und der Ahr entschieden… und keine Revision zugelassen. Auch andere Herkünfte wie „Löss“ sind nicht schützbar ! Gut so!
Weingut Diefenhardt, Martinsthal
2012 Martinsthaler Wildsau Kabinett halbtrocken – absolut süffig
2012 Riesling Charta – elegant, perfekter Essensbegleiter
2012 Spätlese trocken „JD“ - dicht am Gaumen, gute Konzentration
2011 Pinot Noir trocken Barrique – sehr guter Spätburgunder mit Frucht und Eleganz
2007 Langenberg Riesling Beerenauslese – opulent, aber nicht ermüdend, frisch, gut
Weingut von Oetinger, Erbach
2012 Blanc de Noir – sehr gut, fest, reintönig, sehr trinkfreudig
2012 Riesling Lösslehm – guter Schoppen, kernig, fruchtig
2012 Riesling Tradition – im besten Sinne ein „interessanter“ Wein, komplex
Weingut Breuer, Rüdesheim
2009 Grauburgunder – herrlich cremig, komplex, mit großem Tiefgang
2010 Rüdesheim Estate Riesling – so gut kann 2010 gut gereift schmecken!
Weingut Dr. Corvers-Kauter
2013 Mittelheimer Edelmann Riesling Kabinett – rassige Säure, elegant, frisch-frech
2013 Oestricher Lenchen Riesling Kabinett- sehr rund, fruchtbetont, Schmelz
2013 R3 Rheingau Riesling Remastered – kernig, süffig, klasse Schoppen
2013 Rüdesheimer Berg Roseneck Riesling Kabinett feinherb – feine Frucht, gut
2013 Roter Riesling Spätlese feinherb – gut, aber einen Tick zu süss geraten
Die Spatzen pfiffen es schön länger von den Dächern: Das Lorcher Weingut Ottes ist verkauft worden. Allerdings nicht an einen der vielen erweiterungswilligen Betriebe im Rheingau, sondern an den branchenfremden Manager Robert Wurm... mit Wirkung vom 1. April 2014. Zwar hatte Familie Ottes in der Vergangenheit alle Verkaufsgerüchte hartnäckig dementiert, aber immer wieder wurden Details aus einem Verkaufsexposé und Abwanderungsgerüchte von Gerald Ottes in Richtung Bodensee bekannt. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart, getuschelt wird über 1,5 bis 1,6 Mio Euro. Gerüchteweise scheiterte ein Verkauf im Rheingau wohl auch an den ambitionierten Preisvorstellungen…. zeitweise wurden in der Branche Forderungen von mehr als elf Euro für jeden Quadratmeter der 7 Hektar Steillagen bekannt. Wie das Beispiel Hans Lang, Sonneck, Schloss Reinhartshausen, Ankermühle und etliche mehr zeigen, sind also durchaus Rheingauer Weingüter zu kaufen…. vor allem immer dann, wenn ein Interesse nicht nur an den Rebflächen, sondern auch an der Immobilie samt den Weinbeständen besteht. Wurm will das Weingut vergrößern und den Gutsausschank fortführen, wir sind gespannt !
Weingut der Hochschule Geisenheim
Villa Monrepos 2012 Frühburgunder QbA trocken – fruchtig, würzig, pfeffrig, viel Tannin
Von Lade 2012 Riesling trocken – Riesling-untypische Aromen, sehr fett, kaum Frucht
Eine „Exzellenzinitiative“ sind diese beiden Weine aus der Geisenheimer Akademieschmiede nicht…. höchste Zeit, mal wieder das ganze Sortiment zu verkosten….
Hans Lang, Hattenheim
2012 Riesling Charta – sehr süffig, fruchtig, easy drinking…
2011 Riesling Hendelberg 1. Lage – recht streng, reißt schnell ab, wenig Harmonie
Weingut Spreitzer, Oestrich
2012 Riesling Charta – so muss Charta schmecken, klasse Essensbegleiter
2012 Oestricher Doosberg Kabinett trocken – tpyisch Spreitzer, klare Linie!
2007 Oestricher Lenchen Riesling 1. Gewächse – super gereift, elegant, stoffig
Gutsververwaltung Geheimer Rat J. Wegeler Erben
1983 Oestricher Lenchen Riesling Charta – der erste Charta…. aus der Doppelmagnum
Chateau Poujeaux, Bordeaux
1990 Moulis-en-Medoc aus der Doppelmagnum….. very impressiv
Georg Breuer, Rüdesheim
2012 GB Spätburgunder Rosé – gute Farbe, aber viel Säure und wenig Frucht
2012 Rüdesheim Estate – gewohnt solider, trinkfreudiger Rüdesheimer
2012 Riesling Montosa – für Breuer schon ungewohnt früh zugänglich
Hermann Schmoranz, Rüdesheim
2013 Silvaner trocken – Säure frisst Freude !
Weingut Richard Nägler, Rüdesheim
2012 Winkeler Jesuitengarten Riesling Kabinett trocken – schöner Schoppen, unkompliziert
Dank Harry Hochheimer und Dirk Würtz hatte ich die Gelegenheit, in illustrer Runde in der Hattenheimer Winebank des Weinguts Ress jene Rotweine nachzukosten, mit denen Harry vor acht oder neun Jahren einen Skeptiker von deutschem Rotwein zu überzeugen wusste. Nun hieß die Probe eher: „Wie gut reifen deutsche Spitzenpinots???“, und die Antwort fällt überwiegend sehr erfreulich aus ….
Dr. Heger, Ihringen
1988 Winklerberg QbA – nicht groß, aber sehr ordentlich, sehr hell, tolles Bukett
1997 Auslese trocken*** (Weinhaus) – kein großer Genuss, Aceton-Noten
1999 Winklerberg QbA *** - gut, aber nicht ganz so stark wie der phänomenale 2000 !
2000 Winklerberg QbA *** - sehr fest, langer Nachhall, elegant, Top!
2001 Winklerberg QbA *** - sehr fein, typisch Heger, typisch Kaiserstuhl, Trinkfreude!
Philippi, Pfalz
1999 Tafelwein „R“ – voll, dicht, kompakt, gute Konzentration und Frucht, lang, jung!
Künstler, Hochheim
1999 Reichestal Spätlese trocken - gut, ok..... aber nicht mehr
2001 Reichestal *** - Tod durch Plastikstopfen !!!!! Bitte nie mehr!
Kühling-Gillot, Rheinhessen
2000 Oppenheimer Kreuz QbA trocken – sehr hart, rauh, unharmonisch
Johner, Baden
1992 Spätburgunder SJ – wow, welches Frische! elegant, großer Burgunder !!!
2002 Spätburgunder SJ – auf dem Niveau von Salwey…. fast !
Huber, Baden
2000 Spätburgunder „R“ – ganz großes Pinot-Kino ! Druckvoll, würzig, pikant, elegant!
Salwey, Baden
2001 Spätburgunder „RS“ .- lecker, elegant, frisch
2002 Spätburgunder „RS“ – gut, aber nicht ganz so komplex wie 2001
Hans Lang, Hattenheim
2002 Johann Maximilian – unspektakulär, unauffällig, etwas süss wirkend, kein Reißer!
Jakob Jung, Erbach
2002 Alexander Johannes – gut, aber nicht ganz auf dem Level der Topweine
Juliusspital, Würzburg
2003 Würzburger Pfaffenberg Spätlese
2009 Volkacher Karthäuser Frühburgunder
Meyer-Näkel, Ahr
2003 „S“ – gut, aber kein Reißer
2003 Walporzheimer Gärkammer Auslese – leider korkig, ein Ausfall
Krone, Assmannshausen
2005 Höllenberg – Hammer, der Wein des Abends, ganz groß, Eleganz pur, Cassis voll!
Josef Bauer, Rheingau
1980 Assmannshäuser Höllenberg
….tot. Er ruhe in Frieden….
Der Strukturwandel im Rheingau hält unvermindert an. Die 3100 Hektar Rebfläche werden jetzt nur noch von 700 Winzern bewirtschaftet. Vor 15 Jahren waren es noch mehr als 1500 eingetragene Winzer. Die Gründe liegen auf der Hand: Konzentration und Strukturwandel sowie ein Mangel an Hofnachfolgern. Vor allem die Genossenschaften sind am Ende. Zwar gibt es nominell noch 6 Genossenschaften, doch die bewirtschaften nur noch 105 Hektar Rebfläche. Nach Angaben des Weinbauverbandes liefern noch 146 Winzer in die Genossenschaftskellereien. Neben den 554 selbstvermarktenden Betrieben spielen sie somit kaum eine Rolle, und sie wird eher noch weiter abnehmen, denn als zuverlässiger Bewirtschafter für einen größeren Winzer (bsp. Staatsweingüter) lässt sich besser überleben. Gleichzeitig nimmt die Konzentration zu. Inzwischen gibt es 70 Betriebe mit (teils deutlich) mehr als zehn Hektar Rebfläche. Zusammen bewirtschaften sie rund 1900 Hektar und damit fast zwei Drittel der gesamten Rheingauer Rebfläche. Für den Rest heißt es: wachsen oder eine hochpreisige Nische finden.
Schamari-Mühle, Johannisberg
…endlich hat Erik Andersson die Schamari-Mühle wieder einmal geöffnet, und der Weingarten ist ohne Zweifel einer der idyllischsten der Region, in der kleine Speisen den Wein vortrefflich paaren… da fällt das Aufstehen von den Gartenstühlen schwer…..
2013 Spätburgunder Weißherbst Kabinett trocken
einer der besten Rheingauer Roséweine, die ich in letzter Zeit verkostet habe… perfektes, helles Lachsrosa, intensive Himbeere und zarte Anklänge anderer roter Früchte, superlecker und als Nachmittagsschoppen nicht zu toppen….
2012 Rotwein „Partisan“ QbA – fruchtbetonte, volle Cuvée mit viel Kirsche und wenig Holz
2011 Pinot Noir trocken Assmannshäuser Höllenberg – gute Balance, voll, viel Cassiss, animierend
Speicher-Schuth, Kiedrich
2013 Blancs de Noir – sehr fein, elegant, Spasswein
2012 Kiedricher Wasseros Terroir trocken – guter Zug am Gaumen, voll, finessenreich
Weingut Ottes, Lorch
2012 Riesling Kabinett trocken – feinfruchtig, elegant
2013 Kapellenberg Spätlese trocken – begeisternd, ein Spitzenwein !
2013 Riesling Classic – saftig, süffig, ok
2012 Riesling „Aurum“ Alte Reben feinherb – durchlebt gerade eine Talsohle….
Weingut Stettler, Hallgarten
2013 Riesling Doosberg QbA trocken – gewohnt guter Schoppen
2012 Classic – zu vielen Gerichten der passende Begleiter
2012 Hendelberg Riesling halbtrocken – für Schleckermäuler
2012 Roter Riesling Würzgarten Spätlese trocken – momentan der Beste im Sortiment
2013 Jungfer Spätburgunder trocken – jetzt schon aktueller Pinot…. ok, die Kunden wollen es offenbar… aber muss das wirklich sein…. trinkt das der Winzer selbst, wenn er woanders Gast ist….?
Lamm-Jung, Erbach
2012 Erbacher Michelmark Riesling Kabinett trocken – ok
2013 Erbacher Hohenrain Alte Reben Riesling Spätlese trocken – recht gut, aber kurz
2012 Riesling hoch 2 feinherb aus dem Holzfass – gute Struktur, interessant
Weintreff Erbach geöffnet
Endlich, am Weintreff Erbach hat die Saison begonnen, wieder mit einem kleinen Fest, sehr guter Live-Musik und 11.Generation-Bratwurst, dazu
Jakob Jung: 2012 Erbacher Steinmorgen Riesling Spätlese feinherb – der perfekte Begleiter
Lebert: 2012 Riesling Kabinett trocken – sehr solide, süffig, angenehm leicht….
Weingut der Stadt Klingenberg, Franken
2010 Blancs de Noir und 2012 Großheubacher Riesling trocken (Ortswein)
beide Weine sehr gut, mit einer gewissen Leichtigkeit, animierende Trinkfreude
Weingut Julius Wasem & Söhne, Ingelheim
2012 Grauburgunder, 2012 Silvaner „S“ und 2010 Frühburgunder
sehr geradlinige Weine von schnörkelloser Qualität
Weingut Daniel, Geisenheim, sämtlich Jahrgang 2013, trocken
Riesling Signature – sehr elegant, exotische Früchte, komplex
Blanc de Noir Signature – Spaß-, aber kein Sommerwein, Trinkfreude pur
Weißburgunder Signature – Aha-Erlebnis in der Nase, am Gaumen zu säurebetont
Pinot Blance One – sehr cremig, voll, sehr gute Balance und Struktur, klasse !
Sauvignon blanc One – explosive Aromen, exotische Früchte mit kräutrig-grünen Noten!
Pinot Noir (2011) – feines Cassis mit Tabak und Schokolade, tiefgründig, lecker !
Hans Wirsching, Iphofen
2007 Iphöfer Julius-Echter-Berg GG Riesling trocken – aged to perfection...das Weinerlebnis
Wirsching gehört schon seit Jahren neben Horst Sauer, Paul Fürst und Schmitts Kinder zu meinen bevorzugten Erzeugern in Franken. Man mag über den Bocksbeutel als Flasche für große deutsche Weißweine streiten, der Inhalt dieser Buddel steht außer jeder Kritik und zeigt, wie fein die hochwertigsten trockenen Frankenweine reifen können. Galt früher für viele Weinfreunde der eherne Grundsatz, dass auch die besten trockenen (!) Spätlesen nach fünf Jahren getrunken sein sollten, so zeigt die Reife dieses Spitzenrieslings, dass auch nach gut sechs Jahren das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist. Das hat natürlich auch etwas mit der nach Süden exponierte Steilhang in einem Kessel des Steigerwalds zu tun, über dem ein Waldgürtel die kalten Nord- und Ostwinden abhält. Die kleinklimatische Bedingungen dieses Weinbergs mit einer Steigung von bis zu 60 sind ideal, der Keuperboden speichert die Wärme gut. All das fördert die Langlebigkeit der dort erzeugten Weine… und dieser Wirsching ist ein guter Beleg dafür…. wenn auch leider meine aller letzte Flasche…
Die Genuss-Preis-Relation deutscher, trockener Weine des Jahrgangs 2012 nach dem Vorbild der FAZ-Sonntagszeitung haben die „Kranenmeister zu Oestrich im Rheingau“ bei ihrer 82. Logen-Probe erkundet. Erwartungsgemäß schneiden bei diesem Parameter die preiswertesten Weine am besten ab, bsp. 2012 Weißer Burgunder des Aldi-Projekts von Franz Keller (6 Euro) oder der Grauburgunder der „Winzer der Rheinhessischen Schweiz“ (4 Euro). Meine 3 Favoriten der Probe insgesamt:
Bürklin-Wolf 2012 Ruppertsberger Gaisböhl – sehr filigran, elegant, guter Zug am Gaumen
Rings 2012 Freinsheimer Gottesacker Spätburgunder – Tabak, Schokolade, würzig, fest
Bercher 2012 Burkheimer Feuerberg Weißburgunder GG – gute Struktur und Balance, fein
Weingut Ernst Rußler, Rauenthal
2013 Rauenthaler Steinmächer Spätburgunder Blanc de Noir feinherb – süffig, saftig
2013 Rauenthaler Steinmächer Auxerrois feinherb – gut strukturiert, elegant
2013 Rauenthaler Steinmächer Rivaner trocken – sehr voll, KEIN Sommerwein… umso besser!
2013 Rauenthaler Baiken Spätlese feinherb – elegant, voll
2013 Rauenthaler Rothenberg Rosenmuskateller Rosé feinherb AUS VERSUCHSANBAU
Die ersten 2013er aus dem Sortiment von Uwe Rußler zeugen von einem vielversprechenden Jahrgang. Auch wenn mir (!) die Verwendung der Großlage Steinmächer höchst verzichtbar erscheint und auch wenn mir manches ein wenig zu „feinherb“ daherkommt: die Richtung stimmt, und die Kurve zeigt nach oben. Ein Exot ist der im Rheingau einzigartige Rosenmuskateller, denn in Deutschland ist er derzeit nur im Versuchsanbau zugelassen, so auch im Pfälzer Weingut Fuchs, das schon 2009 seinen Jungfernwein präsentierte….
Weingut Keßler, Martinsthal
2008 Spätburgunder Barrique trocken
gut gereift, für 2008 sehr körperreich, viel Cassis, Tabak und Würze, gute Länge
Weingut Dr. Corvers-Kauter, Mittelheim
2012 Riesling Terra 50 Grad feinherb
sehr süffig, klar, Trinkfreude
Schloss Johannisberg
2012 Riesling Kabinett trocken Rotlack
sehr animierend, guter Zug am Gaumen, schmeckt nach mehr, und mehr, und mehr…
Robert Weil
2012 Kiedrich Turmberg Riesling trocken
immer wieder eine Freude, diesen Wein auf die Zunge zu bekommen….
Die quirlige Szene der Schänken, Weinwirtschaften und Straußwirtschaften im Rheingau bleibt in Bewegung. Über kurz oder lang verlässt Benjamin Gillert das „Alte Rathaus“ am Oestricher Marktplatz. Die Suche nach einem Nachpächter läuft, der Mittagstisch ist eingestellt, denn Gillert muss sich jetzt um das von ihm übernommene Parkhotel Tillmanns in Erbach kümmern. In Winkel hat Thomas Fraund sein „Restaurant“ zur „Zehntenhofschänke“ abgerüstet. Nun backt Fraund zu den Weinen von Johannes Ohlig kulinarisch kleinere, aber durchaus leckere Brötchen wie beispielsweise einen Handkäs im Speckmantel. Versprochen wird eine Küche im Einklang mit „Großmutters Kochbuch“. Gut so, hoffentlich klappt es. In Lorch hat Nikola Schuhmacher die Weinwirtschaft Laquai verlassen, im April übernimmt die gebürtige Finnin Liisa Olejniczak… wir sind schon jetzt sehr gespannt. Laquai präsentiert zudem eine neue Flaschenausstattung…. Bislang vergeblich warten wir auf einen Pächter für das frisch sanierte Hilchenhaus in Lorch, der uns im neuen Hilchenkeller die formidablen Kanitz-Weine zu leckeren Gerichten ausschenkt! Noch tut sich nichts, aber Haus und Weine hätten einen ordentlichen Gastronomen verdient! Gut eingeschlagen hat bislang die neue Winebar im Weingut Erhard in Rüdesheim. Wir geben zu, wir vermissen das „Wijnhuis“ mit Patronin Petra ein wenig, aber die Bar ist cool und ebenso die internationale Weinkarte, dazu gibt es ein paar wirklich interessante Biersorten, come, see and taste! Die Zeit bis zum Beginn der Rheingauer Schlemmerwoche (25. April), bei der erstmals auch im Weingut Ress Speis und Trank offeriert wird, vertreiben wir uns vermutlich bei einem alten Bekannten: Erik Andersson öffnet seine Schamari-Mühle als Straußwirtschaft wieder für wenige Wochen vom 4. April bis Ostermontag. Und wer – ganz nebenbei - einmal einen ganz außergewöhnlichen Wein provieren will: Rußler in Rauenthal bietet in seiner vor zwei Jahren eröffneten Schänke jetzt sogar einen Rosenmuskateller Rosé feinherb AUS VERSUCHSANBAU…. gibt´s sonst wohl nur einmal in der Pfalz….
Nicht neu (Natur pur Hattenheim am 3.10., Eibinger Weinwanderung und Flötenweg Oestrich-Winkel im Juni, Rauenthaler Weinrunde an Pfingsten) ist im Rheingau die Idee, möglichst viele Besucher zu einer kleinen Weinwanderung in die Weinberge zu locken, aber das tut der guten Idee keinen Abbruch. Auch der atmosphärisch gelungene Kiedricher WeinSteig ist schon im zweiten Anlauf auf dem Weg, sich zu etablieren. Rund 2500 Besucher waren im März zwischen Weinprobierstand und Burgruine Scharfenstein unterwegs….acht Winzer schenkten aus… aber die Weinqualität ist zumindest noch steigerungsfähig…. mein Favorit on tour:
Weingut Jakob Steinmacher & Sohn, Kiedrich
2012 Kiedricher Wasseros Riesling QbA trocken – ein sehr ordentlicher Schoppen
Visit: http://rheingauer-weinschmecker.de/
Read: http://rheingauer-weinschmecker.de/weinblog.html
Like: https://www.facebook.com/rheingauer.weinschmecker
Enjoy: http://rheingauer-weinschmecker.de/weinerlebnis.html
Follow: @RWeinschmecker auf www.twitter.com
Dumpf-muffige Fehltöne im Wein werden meist dem Naturkorken angelastet. Das ist bisweilen eine unzulässige Schuldzuweisung. Volker Schäfer hat an der Hochschule Geisenheim seine Dissertation den „Untersuchungen zum Auftreten dumpf-muffiger Fehltöne im Wein“ gewidmet. Nach Darstellung von Schäfer sind „dumpf-muffige Fehlaromen“ in Nahrungs- und Genussmitteln ein verbreitetes und bekanntes Problem. Dass in der Weinbranche dann stets von einem Korkschmecker die Rede ist, hält der Wissenschaftler für einen „kritischen Terminus“. Das Auftreten dieser Fehltöne sei nicht zwangsläufig der Verwendung von Korken zuzuordnen ist. Schäfer hat das Auftreten von dumpf-muffigen Fehltönen in Weinen von mehr als 30 verschiedenen Weingütern untersucht, die zum großen Teil mit alternativen Flaschenverschlüssen arbeiten. Insgesamt hat er 400 Proben analysiert und mit seinen Analysen nachgewiesen, dass es häufig in den Betrieben selbst zur Verseuchung von kellerwirtschaftlichen Geräten oder Weinbehandlungsmitteln mit den Fehltöne auslösenden Stoffen kommt, die dann erst in den Wein übertragen werden können. Interessant....
Jetzt werden die Winzer politisch: Der VDP Rheingau erwartet massive ökologische und ökonomische Nachteile und die Zerstörung einer über Jahrhunderte gewachsenen Kulturlandschaft, wenn auf den bewaldeten Höhen der Weinregion massenhaft „Windindustrieanlagen“ errichtet werden. Der Verband, dem mehr als 40 größere und renommierte Rheingauer Weingüter einschließlich der Hessischen Staatsweingüter angehören, fürchtet, dass durch die stellenweise Rodung des Waldes für die Aufstellung und den Transport der Rotoren das geschlossene Ökosystem Wald „aufgerissen“ und damit „hochanfällig für Windbruch“ werde. Dadurch wachse die Gefahr, dass bei orkanartigen Stürmen große Windwurfflächen entstehen und Schneisen in den Wald gerissen werden, heißt es in einer Erklärung nach der jüngsten VDP-Mitgliederversammlung. Nicht der Einfluss des Rheins sei für das günstige weinbauliche Klima entscheidend sei, sondern die geschlossene Bewaldung oberhalb der Weinberge. Ohne diesen Schutz sieht der VDP „die Gefahr einer negativen Klimaveränderung für den Weinbau.“ Der Ab-Hof- Vertriebsweg werden unter der „Verschandelung der Landschaft“ leiden und damit auch die Wirtschaftlichkeit der Weingüter. Betroffen seien auch die Hotellerie, die Gastronomie und andere vom Tourismus abhängige Branchen. Die Auswirkungen auf das Grundwasser seien bisher nicht untersucht, auch gebe es für keinen Standort im Rheingau „realistische Windmessungen“. Zudem seien die Bürger durch Bahnlärm, neuen Flugrouten und zunehmenden Schiffsverkehr auf dem Rheingau schon jetzt über die Maßen belastet. Der Verband sieht daher die Politik gefordert, nach Alternativen für Rotoren zu suchen: „Die Windkraft passt nicht in den Rheingau.“
Die Haus- und Küchenparty im Kronenschlösschen war der gewohnt weinfreudige Abschluss des Festivals. Genial vor allem die Barberie Entenbrust von Kammermeier und das Kalbsfilet von Sebastian Lühr, aber auch die Gänsestopfleber vom Team des Frischeparadies und der Gin-Tonic gebeizte Lachs lauwarm auf grünem Apfel mit Rettich und Kräutersalat… dazu:
Sektkellerei Bardong: 2006 Chardonnay brut – einfach klasse, cremig, spritzig, elegant!
Chat Sauvage: 2012 Chardonnay – schon erfreulich zugänglich, balanciert, fest
Prinz von Hessen: 2011 Riesling Dachsfilet – schon recht reif, aber ok
Georg Breuer: 2010 Grauburgunder – viel Schmelz und Tiefe
Jakob Jung: 2009 Spätburgunder Alexander Johannes – extrem viel Cassis, kraftvoll, würzig
Fred Strieth: 2012 Schlossberg Spätburgunder – sehr mineralisch, elegant
Weingut Robert Weil, Kiedrich
2012 Turmberg Riesling trocken – charaktervoll, guter Zug am Gaumen, komplex
Weingut Diefenhardt, Martinsthal
2009 Spätburgunder 1. Gewächs – nähert sich dem Höhepunkt, würzig, voll, klasse
Weingut Ottes, Lorch
2003 Lorcher Kapellenberg Riesling TBA – Göttertrank
Weingut Dornier, Stellenbosch
2011 Pinotage – elegant, viel Tabak und Würze, langer Nachhall, gut
Unter dem Begriff und dem Label „Vintage Riesling“ bringen die Weingüter Wegeler nach 15 Jahren Vorbereitung jetzt große, reife Rieslinge neu auf den Markt. Ausgestattet mit einem Zusatz-Rückenetikett, auf dem das Entnahmejahr aus dem Keller des Weinguts vermerkt ist. Sozusagen als Beleg für eine Rarität aus „erster Hand“, die bewusst zurückgelegt wurde für einen späteren Genuss. Die Einstiegspreise sollen bei nur 15 bis 20 Euro liegen, eine „Vintage“ Spätlese kann allerdings bis zu 200 Euro kosten. Aktuell gibt es drei Weine aus den Jahren 1992, 1999 und 2007 im Paket zum Aktionspreis von 36 Euro….
Weingut Goldatzel, Johannisberg
Auch bei Goldatzel hat die Saison schon wieder begonnen, und die schöne Schänke ist wie gewohnt jederzeit einen Besuch wert; Gourmet-Tipp: Krabben auf Dinkel-Pfannenkuchen….
2012 Goldatzel Riesling Kabinett halbtrocken – klar, schnörkellos, feinfruchtig
2012 Vogelsang Alte Reben feinherb – tiefgründig, mineralisch
2012 Hasensprung Riesling „Bestes Fass“ – elegant, sehr filigran, zarte Frucht
2012 Kläuserweg QbA – sehr voll, dicht, gute Konzentration
2013 Spätburgunder Weißherbst feinherb – so muss ein Rosé schmecken, Terassenwein !
Weingut Schönleber-Blümlein, Winkel: Bis Mitte Mai hat jetzt wieder die attraktive Schänke von Schönleber-Blümlein in Winkel geöffnet…, gewohnt zuverlässige Güte!
2012/ 13 Winkeler Hasensprung Kabinett trocken – reintönig, saftig-fruchtig, balanciert
2009 Mittelheimer St. Nikolaus Riesling 1. Gewächs – großer Wein aus großem Jahrgang
2011 Pinot Noir trocken – am Gaumen fest, körperreich, guter Abgang
Weingut Speicher-Schuth, Kiedrich
2012 Kiedricher Sandgrub Riesling QbA trocken – feiner Schoppen
...war ein deutsch-französischer Lunch im Zuge des 18. Rheingau Gourmet und Wein Festivals überschrieben. Um es vorwegzunehmen: Der eigentliche Star war Sebastian Lühr, der ein fantastisches Vier-Gang-Menü gekocht hat – Kochkunst auf höchstem Niveau! Applaus!
Andreas Schneider (Obsthof am Steinberg): 2012 Ananasrenette, 2012 „Am Steinberg“, 2012 Karmijn de Sonnaville, 2008 Wildlinge auf Löss, 2012 Goldparmäne „Alte Bäume“
Eric Bordelet: 2013 Poiré Authentique, 2012 Sidre brut, 2013 Poiré Granit Magnum, 2012 Sydre Argelette Magnum, 2012 Sidre tender
Phänomenal, was aus Apfel und Birne an flüssiger Kreszenz so alles werden kann. Auch wenn wir häufig Bordelet vorgezogen haben, schoss Schneider mit dem 2008 Wildlinge den Vogel ab. Perfekt und zugleich erstaunlich, wie diese Tropfen reifen können…